Themre Hütslied
- Bu´s Hüts git in Fröd un in Zorn,
doa bin gottseidank ich geborn.
Bu´s allerlä Hüts git joahraus un joahrei,
doa bin ich mit Leib un Seal gleich debei,
doa fühl ich mich kä bißle fremm –
bu´s Hüts git, doa bin ich dehemm! - Hüts is unner Heimatgericht.
Of Hüts mücht ich nimmer verzicht.
Ich es´ se – dos ku in de Woche a gsei –
Mit Schwärtzebeer oder Quetschkeschbrei
in Sitze, in Liege, in Schtenn –
bu´s Hüts git, doa bin ich dehemm! - Ohne Hüts ko a Sonntig net gsei,
sonst is mit de Laune vebei.
Un gits moal kä Fläsch, do is dos kä Schod,
doa gits ewe Mahlhüts mit Gorkezolot
oder a Mahlhüts mit Schwämm –
bu´s Hüts git, doa bin ich dehemm! - Hüts is a Kapitel für sich.
Wege Hüts gits oft häusliche Krieg,
wenn me bei Ruhene kä Färb ko erkenn,
wenn de Mahlhüts wie Bleiklumpe senn;
blues ich mach doa net gleich Temtem –
bu´s Hüts git, doa bin ich dehemm! - Wer Hüts ißt, werd hüsch un bleit jung.
Of Hüts kömmt me racht erscht in Schwung.
Ja, me siehts jeden Moh o de Nosespitz oh,
benn er a Fraa hot die Hüts gekoch ko,
der sieht sich noach a anere net öm –
bu´s Hüts git, doa bin ich dehemm! - Hüts sen a sehr noahrhaft un gsund
un gut gege Rückemarkschwund.
„Halbseidene“ sölle (ofs Kreuz aufgeleht)
sogoar bewerk, dass de Kreuzschmerz vergeht;
drömm laß ich mir ömmer poar schtenn –
bu´s Hüts git, doa bin ich dehemm! - Ich ho moal a Krankhät gehot,
mei Hoar ging aus, dos woar schod.
Nu ho ich halt gesse a dreivertel Joahr,
blues Hüts un dos woar sehr gut für mei Hoar.
Jetzt ko ich widder gekämm –
bu´s Hüts git, doa bin ich dehemm! - Un lässt mich de Herrgott moal schterb,
poar Hüts könne goar niß verderb:
so´n orndliche Haufe ofs Grab draufgebaut –
wenn möglich Mahlhüts mit Sauerkraut!
Söll käner söh: „der woar plemplem“.
Bu´s Hüts git, doa bin ich dehemm!
Aus den 3 Heften, die Hugo Walther am 11.01.1962 Herrn Albert Fischer aus Themar für 100,00 DM verkauft hat und sein Enkel, Herr Hartmut Fischer, der Stadt Themar als Leihgabe überlassen hat.