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A ehrlicher Freund

Of de Schtraß trifft de Otto sei frühere Freundin. „Siehst gut aus, Bertha. Wie wöarsch denn, wenn ich moal widder zum Kaffee zu Dir köam, he?“. „Bist wohl dumm“, sött die Bertha, „du wäßt doch, daß ich veheirat bin!“. „Macht doch niß“, mänt de Otto, „alte Liebe rostet nicht. Außerdem bin ich sogoar gut Freund zu dein Moh. Also, wie is moarn Noachmittog, lödst mich ei? Of fuchzig Mark söll mesch net ohkomm“. Denkt die Bertha: fuchzig Mark is doch Geeld – un lödt´n Otto für’n nächst Noachmittog ei. – Es wur a ganz gemütlich Schtünnle… Wie oabeds ihr Moh häm kömmt, frägt der: „Woar de Otto heut noachmittog doa?“. Die Bertha is erschtaunt. „De Otto ? – ja, der woar doa“. „Hot er die fufzig Mark gebracht?“. Die Bertha guckt dumm: „Ja – er hot fufzig .Mark gebracht – doa sen se“. „In Ordnung“, mänt der Moh, „ich wußt ja, daß de Otto Wort helt. Gestern oabeds ho ich ne nämlich fufzig Mark müß borg, un heut Noachmittog wollt er dos Geld gleich wieder herbring. Is doch a ehrliche Haut – de Otto“.

Aus den 3 Heften, die Hugo Walther am 11.01.1962 Herrn Albert Fischer aus Themar für 100,00 DM verkauft hat und sein Enkel, Herr Hartmut Fischer, der Stadt Themar als Leihgabe überlassen hat.
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