Onner Themerer Hütslied
In der Chronik von 2003 steht das Gedicht zum Teil in einer anderen Fassung, daran erkennt man wie im Laufe der Zeit durch Überlieferungen über mehrere Stationen das Gedicht Veränderungen erfahren hat.
- Bu´s Hüt´s git in Fröd un in Zorn,
doa bin Gottseidank ich geborn,
bu´s allerlei Hüt´s git, jahraus un johrei,
dor lawe die Mensche so sorglos und frei.
Dor fühl ich mich kä bißle frem.
Bu´s Hüt´s git, doa bin ich dehem. - Hüt´s is onner Heimatgericht.
Of mein Hüt´s müchte ich niemals verzicht.
Ob Ruhrne, Gemengte, ob Mahlhüt´s fürwor,
Hüt´s muß ewe gar, es liebe lange Johr.
Un Hüt´s, die lass ich net stenn.
Bu´s Hüt´s git, doa bin ich dehem. - Ohne Hüt´s ko e Sonntig net gesei,
sonst wär´s mit der Laune vorbei.
Un git´s mol kä Fläsch, dor is dos kä schod,
dor gits ewe Mahlhüts mit Gorkezolot
oder a Mahlhüts mit Schwämm.
Bu´s Hüt´s git, doa bin ich dehem. - Un bin ich mol kranken Gemüts,
dor helfe mir ömmer mei Hüt´s.
Ich esse se, dos ko in de Woche gesei
Mit Schwärzebeer oder Quetschgersbrei
In Setze, in Liege un in Stenn.
Bu´s Hüt´s git, doa bin ich dehem. - Wer Hüt´s ißt, wird hüsch un bleibt jung.
Hütsesser sind immer in Schwung.
Ja, me siehts jeden Moh o de Nosespitz oh,
benn er e Fraa hot, die Hüt´s gekoch ko,
der guckt sich noch niss beeseres öm.
Bu´s Hüt´s git, doa bin ich dehemm! - Ich ho moal e Krankhät gehot,
mei Hoar ging aus, dos woar schod,
dor ho ich gesse a dreivertel Johr,
bluers Hüt´s un dos woar sehr gut für mei Haar.
Nu ko ich widder gekämm,
Bu´s Hüt´s git, doa bin ich dehem. - Un lässt mich mein Herrgott moal stärb,
e poar Hüt´s könne goar niß verderb:
so´n orndliche Haufe ofs Grab drauf gebaut,
wenn möglich Mahlhüts mit Sauerkraut.
Soll käner denk, ich wär blemblem.
Bu´s Hüt´s git, doa bin ich dehem.
Aus den 3 Heften, die Hugo Walther am 11.01.1962 Herrn Albert Fischer aus Themar für 100,00 DM verkauft hat und sein Enkel, Herr Hartmut Fischer, der Stadt Themar als Leihgabe überlassen hat.