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Schwelgerei

´n Sonntich hot´s bei uns Hüts gegabe –
ruhene Hüts, schneeweiß un gruß.
Ich eß die Hüts gern für mei Labe,
wenn´s Hüts git, doa is öbbes lues.

A Hosekuh, a rechte fette,
hüsch braun gebrote, gab´s dezu.
Wenn´s Hüts git – ich moch jede Wette –
doa bringt mich niß aus der Ruh.

Die Soße war’s ränst Gedicht´le.
Drei Hüts ho ich verdrückt.
Mei Fraa strahlt übers ganz Gesicht´le.
Alles woar wie stets geglückt.

Stachelbeerwei, selbstgebräuter
poar Gläsle, hot gedämpft dos Fett.
Sött mer ner, wos will me weiter?
Mehr verlang ich werklich net!

Nochmittogs gab´s Grümpelskuche
und HO Bohnekaffee.
Dos hot geduft un hot groche –
mei Moge woar mir schier ze klee!

Der Kaffee woar – wie gesött zwoar duftig,
doch er hätt – dos gesteh ich ei –
als vertele für zwölfmarkfuchzig
öbbes stärker könnt gesei.

Von beste Kaffee woar dos käner –
dos ko ich jedem offe gesöh.
Ob die HO Leut öbbe mähne,
mir könnte stärkere net vertröh?
Allerdings net jeden Sonntich
macht’s Portmonee dos mit.
Doch ko me sich derzeit erkundig,
wenn´s widder Bohnekaffee git.

Solang’s ken git, werd unterdesse,
aufgefüllt dos Portmonee.
Doch wer´n deswege Hüts gegesse
un Nochmittogs git´s Malzkaffee!

Von Herrn Otto Eberhardt aus Themar zur Verfügung gestellt
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