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Der Feldschtä bei Themer

Kaum zur Schtood naus liegt der Feldschtä,
denkst es wör a Katzeschprung –
ower, eh du werklich naufkömmst,
doa vergätt a gute Schtunn…
Vür’n Adam hot der Berg sei Mucke,
denn in ur uralter Zeit
toat er Blitz un Schwafel schpucke
un hot Qualm un Feuer geschpeit.
Basaltschichten zeige deutlich
vo jene Ausbrüch noch die Schpur.
Dröm mocht’s Gesetz a unvermeidlich
dann Fels zum Denkmoal der Natur.

Soweit die Woahrhät. Doch die Sage
sieht dos Dink mit annere Aage:-

Of´n klänge Gleichberg hot gehaust
a Ritter büeß un kampfzerzaust
als Schreck für alle Bauer.
Der woar moal änes Töös in Not,
sei Burg die woar vo Feind bedroht
un hatt noch goar kä Mauer.

Doch der Ritter, der schlacht Hund,
troat mit´n Teufel gleich in Bund.
Er is zu Kreuz gekroche
un hot ne, weil für vieles Gold
der Teufel net so richtig wollt,
sei Mädle goar versproche.

Wenn er (der Teufel) wör berät,
noch eh morn früh der Gööker kräht,
denn länger dürft´s net dauer
dreimoal ringe röm üm der Burg,
kreuz un quer un zwischedurch,
ze baue schnell a Mauer.

„Gut“, sött der Teufel, „Komm schreib quer,
damit du Schuft net hinneher
mich üm mein Lue tust prelle.
Ach ich hall Wurt un wär beizeit
noch ehr morn früh dei Gööker schreit
die Mauer dir hie schtelle“.

Kaum hatt´ der Teufel sein Kontrakt,
hot er gleich mächtig zugepackt,
is hie un her gerauscht…..
Jedoch die Möhd, die alt Marei,
die wußt vo dere Teufelei,
denn sie hatt‘ gelauscht.

Sie macht drei Kreuz, schreit Kreuz u. Dunner,
Himmelherrgott tu a Wunner!
Dos dörf un dörf net sei,
daß unner junge Burgmamsell
der Teufel holt in seiner Höll
bein erschte Göckerschrei.

Nee, sowos überlab ich net!
Mei Burgfräulein im Teufelsbett?
Der könnt net gschloff vür Lache. –
Au wärt, verdammtes Höllenviech,
diesmoal wär ich Dir ’n Schtriech
durch deiner Rechnung mache! –

Inzwischen wuchs das Teufelswerk
durch Höllenlist un Teufelsstärk´
jede Hex is mit gerast …
Noch lang woarsch bis zum Göökerschrei,
doa mußt blueß noch ä Felsbrock bei –
kuhnacht is noch gewast.

Nu hot´s die Burgmöhd eilig kriegt –
sie schleicht mit halbverdeckte Licht
direkt zum Hünnerschtool.
Der Gööker denkt, es wär schue früh
un plärrt ganz laut sei Kükerikü
weit über Berg un Tool…

Der Teufel is mit letzter Last
net weit vom Gleichberg mehr gewast –
gechwitzt hatt´ er wie a Aff…
Wie der dan Gööker schreie hürt,
doa hätt ne ball de Schlog gerührt –
er woar vor Schreck ganz baff.

Dos Dink vo dere Möhd woa gut.
Der Teufel kennt sich net ve Wut
un knerbelt mit die Zä.
Er hot dan Felsbrock mit Gewalt
net weit vo Themer rogeknallt –
un dos is heut der Schtä.

Aus den 3 Heften, die Hugo Walther am 11.01.1962 Herrn Albert Fischer aus Themar für 100,00 DM verkauft hat und sein Enkel, Herr Hartmut Fischer, der Stadt Themar als Leihgabe überlassen hat.
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