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Was der Herbst bringt

Ziegen, die nicht bocken wollen,
Autos, die nicht rennen sollen,
Nebel, daß man nichts kann finden
hüben, drüben, vorn und hinten.
Krähen, die im Flug sich üben,
Kartoffeln, Äpfel, Kraut und Rüben.

Weiter gibt es letzte Rosen,
pensionierte Badehosen,
neue Zukunftsmusikanten,
redereiche Kaffetanten,
massig fehlgeschoss´ne Hasen,
blau und rot gefrohr´ne Nasen.
Ersten Tanz und letzte Liebe,
Äpfel- und Kartoffeldiebe,
neue Lieder ohne Worte,
stöhnende Pianoforte,
welke Blätter und Gespenster,
eingezogene Doppelfenster,
einen neuen Klatsch für´s Städtchen,
schnell verblühte junge Mädchen.

Husten, Pusten, Niesen, Schnupfen,
Martinsgänse – frisch zum Rupfen,
Väter zu dem gleichen Zwecke,
noch keine Winterunterröcke,
Kürbis- und Tomatensoßen,
ziemlich giftige Herbstzeitlosen,
eingemachte Preiselbeeren,
ausgedrosch´ne Weizenähren,
eine neue LPG,
in Oberhof den ersten Schnee,
eingeholte Weidenherden,
Häuser, die nicht fertig werden,
Männer, die die Flur bewachen,
in den Lüften Sputnikdrachen,
abgeblühte Stubenpflanzen,
schon verkroch´ne Kammerwanzen,
Gummistiefel, Stoppelfelder,
reichlich abgeholzte Wälder,
zu spät gelieferte Sommerkleider,
undsoweiter undsoweiter ….

Aus den 3 Heften, die Hugo Walther am 11.01.1962 Herrn Albert Fischer aus Themar für 100,00 DM verkauft hat und sein Enkel, Herr Hartmut Fischer, der Stadt Themar als Leihgabe überlassen hat.
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