Goldene Hochzeit von Lisette und Hugo Dorn, Themar, den 22.Febr. 1941
Herr Hugo Dorn und Ehefrau
Lisette geborene Both,
alteingesessen, ehrengrau,
von gutem deutschen Schrot.
Das sehr geliebte Ehepaar
kann nach arbeitsreichen Tagen,
am zweiundzwanzigsten Februar
die goldene Myrte tragen.
Drei Kinder und fünf Enkelein
und eine Vielzahl von Verwandten
werden mit die Ersten sein
im Chor der Gratulanten.
Im fünfzigjährigem Ehebund
brachte der greise Jubilar
zum Opfer manche freie Stund´
der Allgemeinheit dar.
Landwirt und Böttchermeister ist
Herrn Dorns Beruf und Stand;
gar manches „Fäßle, mancher Schtücht“
zeugt von geübter Hand.
Als Ratsherr seiner Vaterstadt
vertrat er nie das Schlechte.
Als Taxator er stets vertrat der Eigentümer Rechte.
Im Landwirtschaftlichen Verein
im Vorstand er gewesen,
und setzte seine Kräfte ein
ohne Gebühr und Spesen.
Fünfzig Jahr im „Kirchenchor“
im „Sängerkranz“ gar sechzig,
das kommt gewiß nicht täglich vor
doch alte Treue „rächt“ sich:
Man wird auch hier des „Alten Herrn“
in Dankbarkeit gedenken
und ihm zum Jubiläum gern
viel Aufmerksamkeiten schenken;
denn, wie man ja hieraus sieht,
ist „Sänger“ Dorn ein reger
und dem ewig deutschen Lied
noch heut ein guter Pfleger!
Doch auch die Goldene-Myrten-Braut
von zweiundsiebzig Jahren
hat stets auf eigene Kraft gebaut
und tat damit nicht sparen.
Sie war in ihrem Frauenverein
vorbildlich stets tätig;
d´rum sei der Abend-Sonnenschein
ihr auch recht lange gnädig!
Unser Glückwunsch, der von Herzen kommt,
ist der, daß sich im stillen
ein jeder Wunsch, der beiden frommt,
auch immer mag erfüllen!