Zur Jahrhundertwende gab es immer wieder Personalmangel bei der Pflichtfeuerwehr. Sämtliche männliche Einwohner von 18 bis 45 Jahren, welche noch keinen Dienst in der Feuerwehr leisteten, wurden vom Bürgermeister verpflichtet, den Dienst in der Feuerwehr anzutreten. Bürger, welche zu den angesetzten Diensten nicht erschienen, wurden mit Geldstrafen belegt. Der damalige Bürgermeister L. Krämer griff in der Hinsicht hart durch. Wer zweimal an Übungen nicht teilnahm und der Strafverfügung nicht folgte, musste vor das Herzogliche Staatsministerium, Abteilung Inneres, nach Meiningen. In Einzelfällen gingen die streitenden Parteien bis zum Herzoglichen Oberverwaltungsgericht. Ausnahmen für die Befreiung vom Feuerwehrdienst gab es nur in wenigen Fällen und zwar für Beamte des Kaiserlichen Postamtes und der Kaiserlichen Eisenbahn in Themar. Selbst in diesen Fällen musste die dienstliche Unabkömmlichkeit bescheinigt werden.
Am 10.06.1908 gründeten sich aus Männern des Turnvereines die Freiwillige Feuerwehr Themar, die gemeinsam mit der Pflichtfeuerwehr in den Einsatz zogen.
Quelle: Freiwillige Feuerwehr Themar 1869 - 2019 - Festschrift