Festschrift „Zum Heimatfest der Gemeinde Henfstädt 1955“
mit Bildern von Henfstädt
Hier ist der Scan der Broschüre zum Gemeindefest in Henfstädt aus dem Jahr 1955 sehen. Leider gab es augenscheinlich Probleme beim Druck. Falls jemand ein fehlerfreies Exemplar besitzt kann er es hier gerne zur Verfügung stellen.
aus dem Vorwort…
Henfstädt
Die Gegend um Henfstädt muss schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt gewesen sein. Wie manche Ehrenberge, so deuten auch viele Oster- und Hainberge auf alte Kultstätten hin. Am Eule des Hainberges in der Strick befinden sich Gräber aus der Hallstatt- oder älteren Eisenzeit. Es ist die Zeit von 800 bis 500 vor unserer Zeitrechnung.
Im Gebiet Meiningen-Hildburghausen ist weiter kein Gräberfeld der Hallstadt-Zeit bekannt. Im Jahre 1872 wurden auf der Strick drei Gräber geöffnet. Es waren Skelettgräber. Ein Grab enthielt die Skelettreste von drei Toten, die nebeneinander in einem rohen Steinbau lagen, der mit einer unbehauenen Steinplatte bedeckt war. Die Beigaben waren:
„ein viereckiges Bronzekästchen mit Eisenscharnier, ein kleines Drahtgewinde von Bronze, ein massiver Bronzering (Halsring) mit hakenförmigem Ende, das Bruchstück eines hohlen Buckelarmringes von Bronze, ein glattes Gürtelblech mit Nietlöchern, wovon in einem ein. Eisenniet steckte.“
Es ist dadurch bewiesen, dat schon in früherer Zeit hier Menschen wohnten. Nun ist ja bekannt, dal da, wo Pergamente schweigen, Steine reden müssen. Für Henfstädt trifft das zu. In den folgenden Zeiten reden weder Steine noch Pergamente. Erst im Jahr 914 nach der Zeitrechnung erscheint eine Urkunde, es heißt da:
Günterius Übergibt dem Abt zu Fulda Henfestadt, Steinhoug, Dachbeche, Gertilare, Marisfeld und Schmeheim.“
Von da ab kann man erst die weitere Entwicklung von Henfstädt aufzeigen. Wir gehörten zu der Zeit zu dem großen fränkischen Reich.
Die Namensdeutung ist umstritten. Dr. Karl Elbrecht aus Arnstadt schreibt über Arnstadt unter anderem, die Ortsendung -stedt (stati) beweist, dass die Ableitung von einem germanischen Personennamen herrührt. Ein Hampfo wurde in einer Fuldaer Urkunde erwähnt. 914 schrieb man Henfestadt, 1312 Hampfstadt, 1339 Henfstedt, Hanfstedt, später Henfstädt (Häscht). Von anderer Seite wird behauptet, die Ortsnamen sind abzuleiten von dem Gebiet, auf dem man sich ansiedeld.
Im 8. Jahrhundert wurde das Christentum auch ostwärts des Rheins gebracht. Der Adel und die Kirche wurden langsam neben dem König die größten Grundbesitzer. Da der Markt fehlte, um Beamte und Truppen zu unterhalten, musste man die landwirtschaftlichen Produkte an Ort und Stelle verbrauchen. Gefolgsleute und Krieger großer Grundbesitzer erhielten die Nutzung bestimmter landwirtschaftlicher zuschätzen….