UPDATE: Fotos der ehemaligen Folterwerkzeuge hinzugefügt. Diese befinden sich in Meininger Museen.
Im Jahr 1603 wurde der Hexenturm Themar an der Westseite der Stadt erbaut. Er war und ist wohl der größte und stattlichste Turm in Themar’s Stadtmauer. Historische und aktuelle Fotos, Vorher-Heute_Ansicht und Informationen finden Sie hier in diesem Artikel.
Um schneller direkt zu den Fotos navigieren zu können habe ich hier ein kleines Inhaltsverzeichnis erstellt.
Größter Torturm in der Stadtmauer von 1603
Der Hexenturm wurde 1603 erbaut und ist der stattlichste Turm der insgesamt ursprünglichen 7 Türme und 3 Rondells der fast vollständig erhaltenen Stadtmauer. Im 17. Jahrhundert wurden hier die angeblichen „Hexen“ festgesetzt, in Eisen geschlossen, verhört und gefoltert und zum Geständnis gezwungen. Heute befindet sich im Turmwärterhaus eine Galerie. Der Turm ist über die Mangersgasse oder auch die Mauerstraße erreichbar.
50 m weiter, wo die Stadtmauer an die Werra grenzt, wurde der kleine Werrawiesenturm auf die Mauer gebaut. Hier hat die Stadt Themar an der Mauerstraße außerhalb der Stadtmauer an der Werra einen Caravan-Stellplatz eingerichtet.
Hexenturm und Stadtmauer in Themar
Der Hexenturm ist einer der ursprünglich erbauten sieben Türme und drei Rondells bzw. Halbtürmen. Dieser wurde im Jahr 1603 errichtet. Aus Zeit der großen Hexenverfolgung stammt wohl auch der Name Hexenturm. Bis 1922 befand sich ein Türmerhäuschen auf der Stadtmauer neben dem Turm. In diesem wohnten die ärmsten Einwohner der Stadt. Das Häuschen wurde um 1922 wegen Baufälligkeit abgetragen und 1996 nach historischem Vorbild neu aufgebaut. Unter anderem wurde der Turm deshalb auch „Pöpelsturm“ genannt. Heute befindet eine Galerie in dem wiederaufgebauten Häuschen. Diese wird meist für Ausstellung während des Stadtfests genutzt. Ein Video ist hier zu finden. Das folgende Video ist Teil der ursprünglichen Stadtführung. Über diese kann man sich weiterhin in der Touristeninformation Themar erkundigen.
Video Stadtführung
Hexenverfolgung in Themar
Die Stadt war von 1602 – 1697 aktiv von der Hexenverfolgung beteiligt. In dieser Zeit gerieten 19 Frauen und fünf Männer in Hexenprozesse. Davon wurden ein Mann und acht Frauen hingerichtet. Eine Frau starb während der Folter.
Im Hexenturm wurden die als Hexen beschuldigten Opfer in Eisen gelegt, sprich Gefangen genommen und mithilfe von Folter zu Geständnissen gezwungen. Anschließend wurden die angeblich mit dem Teufel im Bunde stehenden Frauen und Männer unter den Augen vieler Schaulustiger auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Ingesamt acht Hexenprozesse sind in den Kirchenbüchern von Themar nachweisbar, wobei die Dunkelziffer höher liegen kann.
Die Folterwerkzeuge aus dieser Zeit wurden 1845 nach Meiningen in das dortige Museum ausgelagert.
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