In der ersten Augustwoche des Jahres 1953 fand im südthüringischen Städtchen Themar die Jubiläumsfeier zu 650 Jahren Stadtrecht statt. Fotos, Festschrift sowie die Pressebericht finden Sie diesem Artikel.
Um schneller zu den gesuchten Fotos navigieren zu können habe ich hier ein kleines Inhaltsverzeichnis erstellt:
- Festschrift 650 Jahrfeier der Möbelstadt Themar
- Festsitzung in der Aula der Zentralschule Anne Frank Themar
- Einweihung Naturtheater Iltenberg
- Historischer Festumzug
- Zeitungsartikel „650 JAHRE STADT THEMAR“
Festschrift zur 650 Jahre Stadtrecht
Die Festschrift aus dem Jahr 1953 ist im Original erhalten. Diese steht hier in digitaler Form zu Verfügung. Diese beinhalten neben dem Vorwort und Festprogramm die Beschreibung jeden einzelnen Wagen des Festumzugs. Sehr interessant sind auch die Werbeanzeigen der damaligen Gewerbetreibenden der Stadt Themar. Unter anderem sind auch Werbeanzeigen für Gastronomie (Hotel „Drei Rosen“, Gasthaus „Zum Werra Strand“, Hotel „Grüner Baum“ sowie Gasthaus „Zur Krone“) abgedruckt. Weiter Fotos von Themarer Gastronomien findest du hier.
Festsitzung in der Aula der Anne Frank Schule Themar
Die öffentliche Festsitzung der Gemeindevertretung fand am 01. August 1953 20:00 Uhr in der Aula der damaligen Zentralschule statt. Als Referent zur Gast war Universitätsprofessor Dr. jur., Dr. phil. Wilhelm Engel aus Würzburg. Die Eröffnungsrede hielt Themar’s damaliger Bürgermeister Herr Georg Stanzick. Wie auf den Fotos zu sehen ist, war die Aula damals komplett gefüllt.
Einweihung Naturtheater Iltenberg
Das Naturtheater am Iltenberg auf dem Geländer der zerstörten Villa ltenburg wurde am 02. August 1953 mit der Aufführung des Heimatstücks „Der Untergang von Dörfles“ aus der Feder von Heimatdichter Hugo Walther statt. Danach laut Festschrift. „Tanz auf allen Sälen“.
Historischer Festumzug
Am 09. August 1953 fand der große historische Festumzug statt. Dieser umfasste 52 Gruppen. Die Vielfältigkeit der Gruppen lässt sich auf Grund der hier verlinkten Fotogalerien nur erahnen. Leider sind nicht alle Schaubilder fotografiert worden, bzw. sind mir bisher keine weiteren Fotos bekannt. Falls Sie über weitere Fotos verfügen und diese gerne mit anderen Interessierten auf dieser Seite teilen möchten melden Sie sich hier.
Zeitungsartikel von 1953
Am Oberlauf der Werra liegt in einem anmutigen Tal zwischen grünen Wäldern das kleine Städtchen Themar.
Villa Tagamari, d.h. der Ort am Lehmsumpf, so wird im Jahre 796 Themar das erste Mal urkundlich erwähnt. 1303 wird Themar das erste Mal urkundlich erwähnt. 1303 wird Themar zur Stadt erklärt. Themar war vorwiegend Ackerbürger- und Handwerkerstadt. Im 15 Jahrhundert blühte das Tuchmachergewerbe auf.
Der 30jährige Krieg brachte dem Städtchen den völligen Ruin, nur langsam konnten die Kriegsschäden überwunden werden. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Themar allmählich zum Industriestädtchen.
Heute rühmen kunstvolle Erzeugnisse weithin den Namen der Stadt Themar. Wir brauchen nur an die bekannten Erzeugnisse der Möbelfabrikation zu erinnern. Das Tuchmachergewerbe und das Korbmacherhandwerk blühen ebenfalls wieder auf.
Bedeutende Persönlichkeiten sind aus Themar hervorgegangen. Für manchen unserer Leser wird es interessant sein zu erfahren, dass der Erfinder des ersten Tretkurbelfahrrades Heinrich Milieus, ein Sohn der Stadt Themar war – und zwar ein sehr revolutionärer Sohn. Wegen seiner aktiven Teilnahme an der Revolution 1848 wurde er als Demagog verdächtigt und musste nach Amerika auswandern.
Zur 650-Jahr-Feier ihrer Stadt wetteiferten alle Bürger, um ihr Themar so schön wie möglich zu gestalten. Die Ausstellung , von der wir schon berichteten, ist der Ausdruck der Liebe der „Themaraner“ zu ihrer Stadt., Ausdruck ihren hohen handwerklichen Können und ihres guten Geschmackes. Hat man schon gut daran getan, die Erzeugnisse in der neu erbauten Zentralschule, einem prächtigen und modernen Gebäude, auszustellen, so tragen die Liebe und die Sorgfalt, mit denen die einzelnen Räume ausgestaltet wurden und die saubere Ausführung der geschmackvollen Ausstellungsstücke dazu bei, um alle Besucher aus ihre Kosten kommen zu lassen. Vielleicht macht sich das Organisationskomitee zur 650-Jahr-Feier einmal Gedanken darüber, ob es nicht möglich ist, die Ausstellung zu verlängern, damit noch viele Menschen Gelegenheit gegeben ist, sich von dem hohen Leistungsstand der heimischen Industrie in Themar zu überzeugen.
Viele Gäste aus Ost und West sind zur Jubiläumsfeier nach Themar gekommen und haben mitgeholfen, diese Festwoche zu einer Woch der verstärkten Kampfes zur Erringung der Einheit unseres Vaterlandes machen, indem die bewiesen, dass nichts Trennender zwischen uns liegt.